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/ 29. August 2024

Krankschreibungen 2024 auf Rekordhoch

Beschäftigte sind im ersten Halbjahr 2024 besonders häufig krank. Laut aktueller Auswertung der KKH Kaufmännische Krankenkasse kamen von Januar bis Ende Juni bundesweit 210 Krankheitsfälle auf 100 erwerbstätige Mitglieder. Bereits im Vorjahreszeitraum war jeder Berufstätige durchschnittlich zweimal krank.

Im ersten Halbjahr 2019, also im Fünfjahresvergleich, registrierte die KKH hingegen noch deutlich weniger Arbeitsausfälle (122 pro 100 Mitglieder). Grund dafür ist vor allem die anhaltend hohe Zahl an Atemwegserkrankungen wie Husten, Schnupfen oder grippalen Infekten: Diese lag im ersten Halbjahr 2024 bei 70 Fällen je 100 Versicherte – nach 69 Fällen im Vorjahreszeitraum und noch 34 Fällen vor fünf Jahren. Atemwegsinfekte machten von Januar bis Ende Juni ein Drittel aller Krankheitsfälle aus (34 Prozent).

Vorjahrestrend setzt sich fort

Insgesamt bleibt der Krankenstand bei KKH-versicherten Erwerbstätigen im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konstant hoch bei 6,5 Prozent. Vor fünf Jahren waren es noch fünf Prozent der Erwerbstätigen. Im Bundesländervergleich verbucht die KKH in den ersten sechs Monaten dieses Jahres den höchsten Krankenstand mit 8,1 Prozent in Sachsen-Anhalt, den niedrigsten mit 5,4 Prozent in Baden-Württemberg. Am stärksten betroffen sind Arbeitnehmende in der Alten- und Krankenpflege. Bei ihnen ist die Situation mit Krankenständen von 10,9 beziehungsweise 9,5 Prozent nach wie vor besonders kritisch.

Auch andere Krankenkassen verzeichnen Höchstkrankenstände

Eine der größten deutschen Krankenkassen, die DAK, kommt zum selben Ergebnis: Husten, Schnupfen & Co. verursachten im Jahr 2023 415 Fehltage je 100 Versicherten. Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen führten zu 373 Fehltagen je 100 Versicherten und psychische Erkrankungen wie Depressionen zu 323 Fehltagen.

Zwei Drittel der Beschäftigten waren 2023 krank

Fast zwei Drittel der Beschäftigten (64,5 Prozent) hatten nach Angaben der DAK im vergangenen Jahr mindestens eine Krankschreibung. Überhaupt nicht arbeitsunfähig gemeldet waren 35,5 Prozent. Betrachtet nach Berufen, war der Krankenstand in der Altenpflege (7,4 Prozent) und bei Kita-Beschäftigten (7,0 Prozent) besonders hoch – und am niedrigsten in der Informatik und Kommunikationstechnologie mit 3,7 Prozent.

Silke Rohde